Die soziale Komponente beim Wohnungsbau im Blick haben

05.07.2021

Mit Alterspyramiden, Demografie und Rente kennt sich der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Markus Kurth aus, denn der 55-Jährige Politiker ist rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag. Facettenreich war dann auch der Austausch über wohnungs- und sozialpolitische Themen mit Klaus Graniki, Geschäftsführer des Dortmunder Wohnungsunternehmens DOGEWO21. Dabei stellten sich mitunter große Schnittmengen heraus. „Gerade in Hinblick auf den demografischen Wandel ist es wichtig, dass bezahlbarer Wohnraum auch für Rentner*innen mit niedrigem Einkommen erhalten und geschaffen wird“, so Kurth. „Quartiere müssen noch stärker seniorengerecht, aber auch generell barrierefrei gestaltet werden.“ Darin sind sich beide Gesprächspartner einig. Klaus Graniki, seit 21 Jahren bei DOGEWO21, hat sich früh mit dem demografischen Wandel befasst und in dem kommunalen Unternehmen dazu einiges in Bewegung gesetzt. Er ist überzeugt, dass alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, um es Mieter*innen zu ermöglichen, auch im Alter weiter in der liebgewonnenen Wohnung leben zu können. „Wir haben in Mengede und Löttringhausen große Bestände, die wir seniorengerecht umgebaut haben. Wir gucken hin, wo wir im Bestand Aufzüge an- und Barrieren abbauen können“, so Graniki. „Der Blick auf die Alterspyramide zeigt, dass der Bedarf vorhanden ist und wir das weiter ausbauen müssen.“
 
Auch soziale Gerechtigkeit ist Thema des Gesprächs. So erläutert Graniki, wo es bei der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) hakt: „Bei dieser Novelle bleiben die auf der Strecke, die über kleine Einkommen verfügen - für sie wird der Kabelanschluss künftig teurer, da die von den Wohnungsgesellschaften mit Betreibern ausgehandelten Sammelverträge ab 2024 wegfallen und Verträge für den einzelnen Haushalt kostspieliger werden.“ 

Auf den Tisch kommen auch bundespolitische Themen: Wie kann Klimaneutralität erreicht und finanziert werden? „Ohne Fördergelder von Bund und Land wird diese Mammutaufgabe nicht zu bewältigen sein“, vermutet Markus Kurth. „Um den gesamten Gebäudebestand von DOGEWO21, also alle rund 2.500 Häuser klimaneutral zu bekommen, müssen wir bis 2045 rund 350 Mio. Euro investieren. Das geht sozialverträglich gar nicht ohne staatliche Fördergelder“, bestätigt Klaus Graniki. 

Der Mietendeckel in Berlin, mögliche Enteignungen von Unternehmen oder der Verkauf kommunaler Wohnungsunternehmen in der Vergangenheit werden teils kontrovers diskutiert. „Wohin hat es denn geführt? Für die Mieter*innen in diesen Beständen haben sich die Umstände verschlechtert, Mieten sind gestiegen, die Unternehmen immer weiterverkauft worden. Die öffentliche Hand hat diesen wichtigen Sektor erst aus der Hand gegeben und versucht ihn jetzt mühsam wieder zu regulieren“, so Graniki. Beide sind sich einig, dass Dortmund mit der Belebung der Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft (DSG) den Schritt in die richtige Richtung macht – um zusätzliche sozialverträgliche Quartiere und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, die dann auch wieder dem demografischen Wandel Rechnung tragen.  

 

Bild: DOGEWO21

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