Mit dem Fahrrad nach Huckarde

Gastbeitrag von Alexandra Kryaneva

Viele Familien mit Kindern verlassen die Innenstadt von Dortmund und ziehen in die Vororte – diesen Trend habe ich in den vergangenen Jahren immer stärker gesehen. Klar, spätestens wenn das zweite Kind kommt, wird mehr Platz gebraucht. Und entsprechende (und bezahlbare) Angebote in der City sind nicht gerade üppig.

Die neue Heimat im Vorort soll dann sowohl ruhig sein als auch gut angebunden – also zum Beispiel mit Bus und Bahn gut erreichbar. Denn wer will schon komplett ab vom Schuss wohnen, wo einen niemand mehr einfach besuchen kann und der Weg zum Hauptbahnhof oder zum Westenhellweg zu einer Weltreise wird? 

Bei diesem Punkt liegt Huckarde hoch im Kurs. Der Vorort im Dortmunder Nord-Westen ist bestens mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar – und zwar mit der U47. Aber auch mit dem Fahrrad sind es von der City aus nur rund 20 Minuten.

Es lohnt es sich aber auch, nicht auf direktem Weg zu fahren, sondern einfach mal eine schöne Radtour in diesen Randbezirk zu machen. Denn hier kommt dieses spezielle Ruhrpott-Feeling auf, wenn Natur auf Industrie-Denkmale trifft. Oh – und einen wunderschönen Panorama-Blick auf Dortmund gibt es entlang der Strecke auch.

Da es wirklich ohne große Mühen geht, haben wir Huckarde von der City aus mit dem Fahrrad erkundet. In diesem Blog-Beitrag findet ihr unsere Route, ein paar Höhepunkte sowie viele Tipps.

Die beste Möglichkeit, um auf zwei Rädern eine tolle Tour nach Huckarde zu machen, ist entlang des Emscherradwegs. Vom Dortmunder Süd-Osten in Sölde aus führt er relativ geradlinig nach Westen über Aplerbeck, Schüren, Hörde, Phoenix West und Brünninghausen nach Barop, wo er dann nach Norden abbiegt und über Dorstfeld nach Huckarde und Deusen weitergeht. Wie ihr seht, habt ihr also zahlreiche Möglichkeiten, auf diese schöne Strecke abzufahren. 

Es gibt entlang der Emscher ganz viel Natur, interessante Kunst, sehenswerte Gebäude und interessante Aussichten auf die Dortmunder Skyline zu entdecken. Es gibt also immer wieder etwas zu sehen und Möglichkeiten für Stopps – der Weg mit dem Fahrrad bis nach Huckarde ist wirklich nett.

 

Wir sind auf unserer Tour erst östlich an Huckarde vorbei gefahren, sind dann in einer Schleife zurückgekehrt, um über den Rahmer Wald und Wischlingen wieder in die Innenstadt zu fahren. Hier unsere Highlights:

Mit dem Deusenberg habt ihr direkt einen Höhepunkt, der diesen Namen verdient. Und er ist ein super Beispiel für die Entwicklung, die der Ruhrpott genommen hat. Denn aus einer ehemaligen Mülldeponie ist ein Park mit Berg entstanden, der neben einer coolen Mountainbike-Strecke auch einen – vielleicht sogar den besten – Panorama-Blick über Dortmund bietet. Toll für Kinder: Schafe sind auch oft hier zu Gast. Es lohnt sich also, hier einen Stopp einzulegen und bis nach oben zu fahren. Oder entspannter: zu gehen. Und noch ein Tipp: Auf dem Weg haben wir mal Holunderblüten gesammelt und ein leckeres Gelee daraus gemacht.

 

Direkt hinter dem Deusenberg befindet sich der Bahnhof Mooskamp. Dieses Nahverkehrsmuseum in Dortmund ist klein, aber gemütlich und entspannt – noch ein idealer Halt auf der Route nach Huckarde. Besonders toll ist die Fahrt mit der historischen Bahn. Alle Infos dazu gibt es hier.

Weiter geht es zur Kokerei Hansa. Ich mag es dort besonders gerne: Die rund 100 Jahre alte Kokerei ist ist ein wunderbares Beispiel für eine Anlage der ehemals glorreichen Industrie hier im Ruhrgebiet, die von der Natur zurückerobert wurde – und erinnert ein bisschen an die Zeche Zollern in Essen, aber als entspanntere Variante. Der Eintritt zu dem riesigen Areal ist frei. Die Kinder haben auch viel Interesse und Spaß gehabt, herumzulaufen und die Kokerei zu erkunden. In den alten Abkühlungsbecken beispielsweise wohnen heute Fische. Auf dem Gelände gibt es unterschiedliche Führungen und auch Veranstaltungen – mehr Infos dazu hier.

Der Ortskern von Huckarde mit seinen Fachwerkhäusern ist klein und urig. Dienstags findet hier ein Markt statt.

Für eine Pause sind wir gerne im Cafe Lebensart etwas Richtung Westen am Rand des Rahmer Waldes. Der ist auch toll und eignet sich bestens für eine kleine Rundfahrt. Oder ihr schließt die Räder ab und macht einen schönen Spaziergang.

Falls ihr noch Kraft habt, könnt ihr für die Einkehr auch noch ein Stück weiter fahren: Tante Amanda – auf der westlichen Seite der A45 und fast schon in Castrop-Rauxel – mögen wir sehr! Das Restaurant hat einen Biergarten mit einem großen Spielplatz und ist daher ein ideales Ziel für Familien mit Kindern. Wer es ruhiger haben will, kann sich auch ins Restaurant setzen.


Zurück geht es bei uns meist über das Naturschutzgebiet Hallerey. Im Sommer bietet sich für eine Pause der Revierstrand Wischlingen an, um etwas Strandgefühl aufkommen zu lassen. Nach einer Fahrradtour tut es sehr gut, die Füße in den Sand einzubuddeln und etwas Kaltes zu trinken.


Autorin

Alexandra Kryaneva

Bloggerin aus und über Dortmund sowie darüber hinaus


Blog: www.ichwohnehier.com